Kurz und knackig: 

Medizinische Fragen kurz erklärt

Fieber

Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36,0 und 37,0 Grad Celsius. Gemessen wird so Körperstammnah wie möglich. Zwischen 37,0 und 38,0 Grad spricht man von erhöhter Temperatur, darüber von Fieber. 
Fieber ist ein wichtiger diagnostischer Parameter! Eine Lungenentzündung z.B. ohne Fieber wäre eine absolute Ausnahme. Messen Sie Fieber mit einem Ohrthermometer. Alles andere ist wenig praktikabel, oder unzuverlässig (vergessen Sie Stirnthermometer, historische Quecksilberthermometer, die man sich sonst wohin steckt und alles andere…)

„Ich glaube ich habe Fieber….“! Fieber ist der Tacho der Infektion. Glauben Sie nicht, messen Sie!

Die Körpertemperatur hat einen Tagesrhythmus und steigt gegen Abend. Es hat wenig Aussagekraft mit 39,0 ins Bett gegangen zu sein und morgens nur 37,8 gemessen zu haben. Mehr Aussagekraft hat es am Dienstagabend 39,0 und am Mittwochabend 38,1 zu messen.

 

Schüttelfrost

Wer Fieber bekommt dem ist nicht heiß, der friert! Bekommen wir z.B. eine Grippe, setzt das Nervensystem den Sollwert der Temperatur nach oben (also z.B. von 36,8 auf 39,2). Immer wenn unsere IST-Temperatur niedriger ist als die SOLL-Temperatur, fangen wir an zu frieren. Wärme produziert der Körper beim Frieren durch Zittern, durch feine Muskelarbeit. Je schneller die Temperatur steigen soll, desto gröber wird die Muskelarbeit. Im Extremfall bekommen wir Schüttelfrost, um schnell eine höhere Temperatur zu erreichen. Das produziert so viel Wärme wie Springseilspringen. Beim Sport versucht der Körper die Temperatur konstant zu halten. Daher schwitzen wir, um über die Verdunstung zu kühlen. Beim Hochfiebern tut der Körper alles, um keine Wärme zu verlieren. Daher wird das warme, körperstammnahe Blut auch nur vermindert durch die kalten Extremitäten gepumpt. Daher sind bei steigendem Fieber die Hände und Füße kalt und wir Schwitzen nicht. Das Gefühl zu Glühen haben wir erst wenn die Solltemperatur erreicht ist. Wenn der Körper die Temperatur wieder senken will, dann werden die Extremitäten wieder warm und wir fangen an zu schwitzen.

(Übrigens wer Wadenwickel macht bevor der Körper seinen Fiebergipfel erreicht hat, wird nur das Frieren verstärken!)

 

Nachtschweiß

Ursprünglich waren wir als Frühaufsteher konzipiert. Wahrscheinlich war es dafür notwendig, dass zwischen 3 und 4 Uhr nachts die Nebenniere anspringt und so viel Cortisol produziert wie sonst nie am Tag. Das ist ein Grund dafür, warum um diese Uhrzeit die Körpertemperatur sinkt (genaugenommen die Solltemperatur! Siehe Schüttelfrost). Wer Fieber hat, wird also anfangen zu schwitzen, um die Temperatur zu senken. Mit einer Influenza, oder einer Lungenentzündung wird man „klatschnass“ aufwachen und sich umziehen müssen. Nachtschweiß kann also das Zeichen einer Infektion sein. 

Nachts zu schwitzen kann auch ein Signal für nächtlichem Stress sein. Vielleicht bedingt durch eine Erkrankung wie Schlafapnoe, vielleicht auch „nur“ durch einen emotionalen Ärger.

Nachtschweiß im medizinischen Sinne erkennt man daran, dass man aufwacht, weil man nass ist und friert. Das bedenkliche Schwitzen ist inadäquat! Nachtschweiß kann auch ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung, wie ein Tumorleiden sein. Wer Nachtschweiß entwickelt, sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu finden.

Wenn Sie nachts schwitzen, weil Sie in einer tropisch warmen Föhnnacht die Decke Ihrer Frau erwischt haben, dann tauschen Sie die Decke einfach zurück.

 

 

 

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